Petitionsausschuss und Bundestag stellen sich hinter eine Petition, die elternunabhängiges BAföG für junge Menschen fordert, die in Pflegefamilien oder Jugendhilfe-Einrichtung aufgewachsen sind.
Es geht hier um über 200.000 junge Menschen, die meist seelisch belastet sind, weil sie von ihren Eltern vernachlässigt wurden oder Missbrauch erlebt haben und die deshalb aus ihren Familien rausgeholt wurden. Ihre Lebenssituation ist vor allem beim Übergang ins Erwachsenwerden schwieriger als von Jugendlichen, die in Herkunftsfamilien aufwachsen. Denn sie müssen diesen Umbruch und die Herausforderungen meist früher und alleine bewältigen.
Und sie erreichen vergleichbar selten höhere Bildungsabschlüsse – was auch am Problem liegen könnte, das die Petition adressiert: Um BAföG zu beantragen, müssen sie Kontakt zu ihren leiblichen Eltern aufnehmen, damit diese ihre Einkommenssituation darlegen. Denn auch bei Sorgerechtsentzug bleiben die leiblichen Eltern unterhaltsverpflichtet.
Für die Betroffenen eine absolute Zumutung, bei denjenigen vorbeizugehen und zu klingeln, durch die sie Not erfahren haben und die sie jahrelang nicht gesehen haben.
Aus Sicht des Petitionsausschusses ist es deshalb dringend geboten, Möglichkeiten eines elternunabhängigen BAföG für Pflegekinder zu prüfen und nach Lösungen zu suchen.
Video meiner Rede zur Vorstellung der Petition
Zum Lesen: Meine Erläuterung zur Petition „elternunabhängiges BAföG für Pflegekinder“